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Datum: 06.02.2025
Generation Z im Arbeitsmarkt
Stefanie Müller Giesinger
Datum: 29.04.2025

Die Generation Z, geboren zwischen 1995 und 2010, ist die erste Generation, die vollständig im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist. Soziale Medien, permanente Vernetzung und der sofortige Zugriff auf Informationen haben ihre Erwartungen an das Berufsleben geprägt. Laut einer Studie der IU Internationalen Hochschule betrachten 82,1 % der Gen Z ihren Job als wichtig, legen jedoch großen Wert auf eine ausgewogene Work-Life Balance und Flexibilität. Doch was bedeutet das für Unternehmen? Wie können Arbeitgeber diese junge Generation verstehen, ansprechen und langfristig binden?

 

 

Was macht die Generation Z aus?

Anders als oft behauptet, ist die Generation Z nicht homogen. Sie vereint eine breite Palette an Werten, Bedürfnissen und Erwartungen:

 

  • Sinnhaftigkeit vor Status: Junge Talente suchen nach einem Job, der ihnen nicht nur ein gutes Einkommen bietet, sondern auch persönliche Erfüllung und einen gesellschaftlichen Beitrag ermöglicht. Eine Studie der IU Hochschule zeigt, dass die Mehrheit der Gen Z den Sinn und Mehrwert ihrer Arbeit als wichtig erachtet – jedoch nur, wenn das Gehalt ebenfalls angemessen ist.
  • Flexibilität als Grundvoraussetzung: Starre Arbeitszeiten und feste Bürostrukturen sind für viele unattraktiv. Homeoffice, hybride Modelle und eine gute Work-LifeBalance sind essenziell. Laut dem Workforce Report 2023 von Remote können sich 80 % der jungen Menschen vorstellen, remote zu arbeiten, und 95 % sehen darin erhebliche Vorteile.
  • Technikaffinität und digitale Kompetenz: Unternehmen, die moderne Technologien in ihre Arbeitsprozesse integrieren, haben bei der Gen Z klare Vorteile. Laut dem Personalwerk Talent Report 2022 wünschen sich 80 % der Befragten einen digitalen Bewerbungsprozess.
  • Flache Hierarchien und Mitbestimmung: Klare Kommunikation und die Möglichkeit, aktiv an Entscheidungen mitzuwirken, sind zentrale Anforderungen dieser Generation. Das bedeutet nicht, dass sie allein strategische Entscheidungen treffen müssen, sondern in den Dialog mit einbezogen werden.
  • Eindeutige Kommunikation und Erwartungstransparenz: Die Generation Z erwartet nicht nur direkte und klare Kommunikation, sondern auch eine transparente Darstellung von Unternehmenszielen, Karriereperspektiven und Erwartungen an ihre eigene Rolle.

 

 

Herausforderungen für Unternehmen

Der Eintritt der Generation Z in die Arbeitswelt bringt Herausforderungen mit sich, da traditionelle Strukturen hinterfragt werden. Doch diese Herausforderungen bieten gleichzeitig enorme Chancen, Unternehmen besser, effizienter und zukunftssicherer zu machen:

 

  • Unflexible Arbeitsmodelle: Unternehmen mit starren Hierarchien und wenig Flexibilität könnten es schwer haben, junge Talente zu halten. Doch durch moderne Arbeitsmodelle wie Remote-Work und flexible Arbeitszeiten kann nicht nur die Zufriedenheit gesteigert, sondern auch die Produktivität verbessert werden. Nicht immer sind großzügige Regelungen erwünscht oder möglich, aber ein Entgegenkommen in diesem Punkt wirkt sich laut dem Everywhere Work Report 2024 von Ivanti positiv auf die Moral und Loyalität der Mitarbeitenden aus.
    Beispiel: Ein aufstrebendes Software-Startup ermöglicht seiner Belegschaft, ihre Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und von überall aus zu arbeiten. Dies eröffnet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance, ihre Arbeit in Einklang mit ihrem Leben zu bringen und maximale Produktivität zu erreichen.
  • Missverständnisse und Vorurteile: Die Annahme, dass die Gen Z nur auf Freizeit fokussiert sei oder eine geringe Arbeitsmoral hätte, führt zu Fehleinschätzungen. Tatsächlich können sie durch ihre Innovationsfreude und Technikaffinität helfen, Unternehmen in die digitale Zukunft zu führen.
    Beispiel: Ein traditioneller, familiengeführter Handwerksbetrieb integriert junge Mitarbeitende in die digitale Transformation des Unternehmens. Diese jungen Talente bringen frische Ideen und innovative Ansätze mit, um den Betrieb effizienter und wettbewerbsfähiger zu machen.
  • Mangelnde Perspektiven: Ohne klare Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten verlieren Unternehmen schnell die Bindung zu jungen Mitarbeitenden. Gezielte Karriereplanung kann nicht nur die Motivation steigern, sondern auch Führungskräfte der Zukunft aufbauen.
    Beispiel: Ein kleines Beratungsunternehmen legt Wert auf Vielfalt und Inklusion und schafft eine integrative Arbeitsumgebung, in der sich Talente unterschiedlicher Generationen willkommen fühlen. Dies trägt zu einer höheren Innovationskraft bei.
  • Digitale Transformation und KI: Unternehmen, die sich schwer mit neuen Technologien tun, können durch die Gen Z einen erheblichen Innovationsschub erhalten. Ihre natürliche Affinität zur Digitalisierung kann genutzt werden, um veraltete Strukturen aufzubrechen und neue, effizientere Prozesse zu entwickeln und zu etablieren

 

 

Strategien zur Gewinnung und Bindung der Gen Z

Um die besten Talente dieser Generation für sich zu gewinnen und langfristig zu halten, sollten Unternehmen folgende Ansätze verfolgen:

 

1. Moderne Rekrutierungsmethoden nutzen
  • Digitale Bewerbungsprozesse (z. B. via WhatsApp oder Videointerviews) reduzieren Hürden und machen den Bewerbungsprozess attraktiver. Laut Personalwerk Talent Report 2022 bevorzugen 50 % der Gen Z, sich direkt über die Website des Unternehmens zu bewerben.
  • Social-Media-Kampagnen auf Plattformen wie LinkedIn, TikTok oder Instagram sprechen junge Talente direkt an.
  • Interaktive Formate wie Recrutainment oder Hackathons im Bewerbungsprozess können das Engagement steigern.

 

2. Eine sinnstiftende Unternehmenskultur schaffen
  • Unternehmenswerte klar kommunizieren und authentisch leben, um die Identifikation zu fördern.
  • Nachhaltigkeit, Diversität und gesellschaftliches Engagement aktiv einbinden, da diese Themen für die Gen Z von großer Bedeutung sind.
    Beispiel: Ein nachhaltiges Modelabel zieht junge Talente an, die eine starke Verbindung zu Umweltschutz und sozialen Themen haben. Durch die Einbindung der Generation Z in nachhaltige Projekte stärkt das Unternehmen nicht nur sein Image, sondern gewinnt auch kreative Ideen und frische Perspektiven für zukünftige Entwicklungen.
  • Offene Feedback-Kultur etablieren, um kontinuierlichen Dialog und Verbesserung zu ermöglichen.

 

3. Flexibilität und Weiterentwicklung ermöglichen
  • Hybride Arbeitsmodelle und individuelle Karrierewege anbieten, um verschiedene Bedürfnisse abzudecken.
  • Mentoring-Programme etablieren, um Wissenstransfer und persönliche Entwicklung zu fördern. Durch digitale Mentoringsysteme kann hier auch standortübergreifend gearbeitet werden. Mehr zum Thema Mentoring finden Sie hier
  • Regelmäßiges Feedback, transparente Kommunikation über Aufstiegsmöglichkeiten und gezielte Förderprogramme bieten jungen Talenten eine Perspektive. Beispielsweise hilft ein individuelles Weiterbildungsbudget Mitarbeitenden zusätzliche Kompetenzen zu entwickeln und eigene Ideen einzubringen, was sowohl dem Mitarbeitenden als auch dem Unternehmen direkt zugutekommt.

 

4. Digitale Transformation ernst nehmen
  • Digitale Tools und künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag etablieren, um Effizienz und Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.
  • Die natürliche Technikaffinität der Gen Z gezielt nutzen, um Digitalisierungsprojekte und KI-Initiativen voranzutreiben.
  • Innovationsfreundliches Umfeld schaffen, in dem junge Talente ihre Ideen einbringen können, etwa durch regelmäßige Innovations-Workshops.

 

Fazit: Generation Z im Arbeitsmarkt als Chance begreifen

Die Generation Z bringt frische Ideen, Innovationskraft und eine hohe digitale Kompetenz mit. Unternehmen, die ihre Erwartungen verstehen und eine passende Arbeitsumgebung schaffen, profitieren langfristig von dieser Generation. Entscheidend ist, sie als individuelle Talente wahrzunehmen und Strukturen zu schaffen, die ihre Stärken gezielt fördern. Ein echter Gamechanger ist es, die Motivation der Mitarbeiter zu verstehen, um die idealen Anreize für eine hohe Leistungsbereitschaft zu schaffen.

Der humonize-Ansatz von Tracy & Vision zeigt, wie Unternehmen diese Potenziale optimal nutzen können: Durch datenbasierte Entscheidungen, gezielte Trainings und eine werteorientierte Unternehmenskultur gelingt es, die Gen Z nicht nur zu integrieren, sondern als treibende Kraft für Veränderung und Wachstum einzusetzen.